Yvonne de Bark als Expertin für Auftreten und Wirkung steht am Fenster

Trump Harris Debatte – Körperspracheanalyse

Die wichtigen körpersprachlichen Signale der Debatte zwischen Donald Trump und Kamala Harris

1. Harris’ Herangehensweise:

  • Beschreibung: Harris geht auf Trump zu, streckt ihm schon von weitem die Hand hin (so dass er nicht anders kann, als ihr die Hand zu geben) und betritt dabei seinen persönlichen Bereich. Ihre gerade Körperhaltung zeigt Selbstbewusstsein, und die Bewegung auf ihn zu wirkt dynamisch und entschlossen.
  • Analyse: Durch das aktive Eintreten in seinen Bereich übernimmt Harris die Initiative. Ihre gerade Körperhaltung sendet das Signal von Entschlossenheit und Stärke. Das „Agile und Dynamische“ lässt sie als aktive und führende Figur erscheinen. Die körperliche Bewegung auf Trump zu kann als Zeichen dafür gesehen werden, dass sie bereit ist, in die Debatte einzusteigen und die Führung zu übernehmen.

2. Trumps Reaktion und die Interaktion:

  • Beschreibung: Trump versucht beim Händedruck, sie in seinen Bereich zu ziehen, aber sie weicht dem aus, was ein gewisses Maß an Widerstand und Eigenständigkeit signalisiert.
  • Analyse: Hier geht es um einen subtilen Machtkampf. Trump versucht, Harris in seine „Zone“ zu bringen, möglicherweise um die Kontrolle über die Interaktion zu behalten. Doch indem Harris dies geschickt vermeidet, zeigt sie, dass sie ihre eigene Position wahren und sich nicht so leicht unterordnen lässt.

3. Harris’ schnelle Abwendung nach dem Handschlag:

  • Beschreibung: Harris wendet sich schnell ab und hält den Handschlag kurz, was signalisiert, dass sie bereit ist, direkt loszulegen.
  • Analyse: Ein kurzer Handschlag und eine schnelle Abwendung können als Zeichen von Zielstrebigkeit und Konzentration auf das Wesentliche interpretiert werden. Harris möchte keine Zeit mit Formalitäten verschwenden und signalisiert durch diese Körpersprache, dass sie für die Diskussion bereit ist. Es ist auch ein Zeichen von Kontrolle – sie bestimmt die Dauer des physischen Kontakts.

4. Anfängliche Nervosität bei Harris:

  • Beschreibung: Zu Beginn zeigt Harris Anzeichen von Nervosität, sie schluckt, verhaspelt sich und zieht ihre Augenbrauen hoch (könnte ein Signal der Anspannung sein).
  • Analyse: Diese anfängliche Nervosität ist in politischen Debatten nicht ungewöhnlich. Solche Signale wie Schlucken und das Hochziehen der Augenbrauen deuten darauf hin, dass sie sich mental auf die Situation einstellt. Dass sich diese Nervosität im Verlauf der Debatte legt, zeigt ihre Fähigkeit, sich zu sammeln und ihre Fassung zu bewahren.

5. Harris‘ Umgang mit Trumps Angriffen:

  • Beschreibung: Harris lässt Trumps Angriffe mit einem Lächeln abprallen.
  • Analyse: Ein Lächeln in einer angespannten Situation wirkt selbstbewusst und kontrolliert. Auch wenn es intern anders aussehen mag, zeigt sie nach außen, dass sie sich von Trumps Angriffen nicht beeindrucken lässt. Dies unterstreicht ihre mentale Stärke und ihre Fähigkeit, ruhig zu bleiben, selbst wenn sie herausgefordert wird.

6. Trumps Körpersprache bei Missfallen:

  • Beschreibung: Trump spitzt die Lippen, wenn ihm etwas nicht gefällt.
  • Analyse: Das Lippenpressen oder -spitzen ist ein deutliches Zeichen für Unbehagen oder Missfallen. Es ist ein unbewusster Hinweis darauf, dass er innerlich auf Widerstand stößt oder ablehnende Gedanken hat. Solche nonverbalen Reaktionen können seine Unsicherheit oder Frustration verraten.

7. Blinzeln als Zeichen von Nervosität:

  • Beschreibung: Blinzeln kann Nervosität ausdrücken oder ein Zeichen dafür sein, dass jemand die Augen vor etwas verschließen will.
  • Analyse: Blinzeln in ungewöhnlich schneller Abfolge ist oft ein Zeichen von Nervosität oder Stress. Es könnte darauf hinweisen, dass die Person sich unwohl fühlt oder versucht, sich mental abzuschirmen oder sogar dem Gegner zu signalisieren: Ich bin nicht gewillt, mir das anzuschauen.

8. Die Hand zum Kinn nehmen – Distanzierung:

  • Beschreibung: Harris nimmt die Hand zum Kinn, was als unbewusste Mauer zwischen ihr und Trump dienen könnte.
  • Analyse: Die Hand zum Kinn zu nehmen oder sich das Gesicht zu berühren, ist oft ein Zeichen des Nachdenkens oder der Abwägung. In diesem Fall kann es eine bewusste Distanzierung von Trumps Aussagen sein, möglicherweise ein Versuch, sich gedanklich von dem, was er sagt, zu lösen.

9. Blickkontakt:

  • Unterschiede: Harris behält den Blick besser in der Kamera, was Vertrauen schafft, während Trump den Moderator anschaut
  • Analyse: Blickkontakt in die Kamera schafft eine direkte Verbindung mit dem Publikum und vermittelt Authentizität und Offenheit. Harris nutzt dies geschickt, um Vertrauen aufzubauen. Trumps Vermeidung des Kamerablicks könnte hingegen Distanz schaffen und den Eindruck erwecken, dass er sich eher auf die unmittelbare Situation als auf das Publikum konzentriert.

10. Mimik und Ausdruck:

  • Unterschiede: Harris zeigt mehr Mimik und wechselt sie, was Vertrauen aufbaut. Ihr Gesichtsausdruck unterstützt ihre Worte, was dem Publikum hilft, ihre Botschaft leichter zu verstehen.
  • Analyse: Eine vielfältige Mimik vermittelt Emotionen klar und verständlich. Wenn der Gesichtsausdruck die Worte unterstützt, müssen Zuhörer weniger nachdenken, was der Sprecher meint, was eine Verbindung und Vertrauen aufbaut. Trumps vergleichsweise starre Mimik könnte hingegen als fehlende emotionale Verbindung zum Publikum wahrgenommen werden.

Fazit:

Die Körpersprache der beiden Kandidaten verdeutlicht die unterschiedlichen Kommunikationsstile. Trump erscheint als autoritärer Anführer, der Kontrolle und Dominanz ausstrahlt, während Harris durch Dynamik, Mimik und Blickkontakt versucht, eine nahbare und empathische Verbindung zum Publikum zu schaffen.

Yvonne de Bark ist studierte Schauspielerin und Top-Expertin zum Thema Körpersprache und Wirkung

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