Emotionen steuern: Warum „Hey, chill mal“ nichts bringt – und was du stattdessen tun kannst
Es ist ein Satz, der fast jeder schon einmal gehört hat: „Hey, chill mal“ oder „Beruhig dich doch.“
Diese Worte scheinen auf den ersten Blick harmlos und gut gemeint. Doch oft bewirken sie genau das Gegenteil – die Situation eskaliert noch weiter.
Warum das so ist und wie du besser auf emotionale Ausbrüche reagieren kannst, erfährst du hier.
„Das Wichtigste in der Kommunikation ist, zu hören, was nicht gesagt wird.“ – Peter Drucker
Hinter einem simplen „Beruhig dich“ stecken komplexe psychologische Mechanismen, die dafür sorgen, dass dieser Ratschlag oft genau das Gegenteil bewirkt. Ich habe sechs Gründe zusammengefasst, warum „Chill mal“ in emotional aufgeladenen Momenten nichts bringt – und was du stattdessen tun kannst!
1. Gefühl der Entwertung
Wenn jemand in einer aufgewühlten Situation ist und ihm gesagt wird, er solle sich beruhigen, kann dies als Entwertung der eigenen Gefühle wahrgenommen werden. Es entsteht der Eindruck, dass die Emotionen nicht ernst genommen werden. Die Person fühlt sich möglicherweise nicht gehört oder verstanden, was die Frustration nur verstärken kann.
Kurz gesagt: „Versteh mich, dann beruhig ich mich.“
2. Widerstand durch Reaktanz
Es gibt ein psychologisches Konzept namens „Reaktanz“, das beschreibt, wie Menschen auf das Gefühl reagieren, in ihrer Freiheit eingeschränkt zu werden. Wenn dir jemand sagt, du sollst dich beruhigen, könntest du dies als eine Einschränkung deiner freien Entscheidung wahrnehmen. Statt dich zu beruhigen, entsteht oft der Impuls, erst recht aufgeregt zu bleiben, um die eigene Autonomie zu verteidigen.
Kurz gesagt: „Jetzt erst recht nicht.“
3. Mangel an Empathie
Ein Satz wie „Beruhig dich mal“ bietet keine Empathie oder Unterstützung. Oft wollen Menschen in emotionalen Situationen eher Verständnis und Mitgefühl. Das Fehlen dieser emotionalen Resonanz kann dazu führen, dass die betroffene Person sich isoliert oder missverstanden fühlt, was die negative Emotion verstärken kann.
Kurz gesagt: „Du kaltes Stück Fleisch mit walnussgroßem Hirn, du machst mich nur noch aggressiver.“
4. Kognitive Dissonanz
Wenn man emotional aufgebracht ist, befinden sich Körper und Geist in einem alarmierten Zustand (z.B. erhöhter Herzschlag, schnelle Atmung). Ein „Chill mal“ steht im Widerspruch zu diesem inneren Zustand, was zu kognitiver Dissonanz führt. Diese Dissonanz erhöht den inneren Stress, da der Körper und der Geist nicht im Einklang sind.
Kurz gesagt: „Meine Synapsen tanzen Cha-Cha-Cha und du willst mich „ommmmen“?“
5. Keine Lösung des Problems
Ein „Beruhig dich“ bietet keine Lösung für das eigentliche Problem und wirkt daher oft kontraproduktiv. Statt die Situation zu verbessern, verstärkt es die Frustration, da es das zugrunde liegende Problem ignoriert
Kurz gesagt: „Aha, du hast also KEINE Ahnung, na danke.“
6. Ungewollte Kontrolle
„Beruhig dich“ kann auch wie ein Versuch wirken, die Situation zu kontrollieren – anstatt eine konstruktive Lösung anzubieten, wird dem anderen quasi gesagt, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Das kann als übergriffig empfunden werden, was die aufgebrachte Person zusätzlich unter Druck setzt und das Gefühl der Ohnmacht verstärkt.
Kurz gesagt: Es nützt nichts, einem kochenden Topf einfach den Deckel draufzupressen. Entweder du nimmst ihn vom Herd, oder du wartest, bis das Wasser verkocht ist.
Fazit: Bessere Alternativen
Statt zu versuchen, jemanden direkt zu beruhigen, solltest du dir bewusst machen, dass hinter den aufgebrachten Emotionen oft Bedürfnisse stecken, die nach Anerkennung und Verständnis rufen. Es ist viel hilfreicher, nicht die Kontrolle über die Gefühle anderer übernehmen zu wollen, sondern sie aktiv zu unterstützen. Eine einfache Frage wie „Was brauchst du jetzt von mir?“ zeigt, dass du bereit bist zuzuhören und Verständnis zu zeigen – und genau das kann eine Eskalation verhindern.
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Deine Yvonne
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