Verloren, gefunden und gelernt: Meine chaotische Autoschlüssel-Odyssee
Das ist mir peinlich – meine Geschichte vom verlorenen Autoschlüssel
Ich wäre gerne ordentlicher. Wenn ich ein Hotelzimmer betrete, muss ich erst mal mein Revier markieren. Meine partielle Schusseligkeit geht soweit, dass ich regelmäßig nach einem Seminar oder wenn ich ein Hotelzimmer verlasse, meinen Autoschlüssel suche.
Wenn jetzt jemand sagt: „Lege ihn doch immer an die gleiche Stelle“, denke ich mir: Gefühlt mache ich das ja! Aber trotzdem verschwende ich Stunden meines Lebens damit, diesen kleinen Schlüssel zu suchen. Erst gestern habe ich meinen ganzen Rucksack – vollgestopft wie drei Damenhandtaschen – ausgeleert, weil der Schlüssel verschwunden war.
Die Panik in meinem Kopf schrie: „Du hast ihn gestern im Restaurant verloren!“ Oder: „Er ist hier auf der Toilette aus der Tasche gefallen!“ Oder: „Er liegt im Auto, und die Tür ist verriegelt!“ Genau in diesem Moment erinnerte ich mich an eine prägende Geschichte…
Der Schlüssel im Schneehaufen
Es war ein Winterurlaub mit den Kindern in Österreich. Am Abreisetag musste alles schnell gehen, denn ich hatte am nächsten Tag einen Drehtag. Da gibt es auch kein: ich kann leider nicht kommen. 30 Leute warten darauf, dass du mit gelerntem Text dein Gesicht in die Kamera hältst. Wir standen also vor dem Auto – vollgepackt und bereit zur Abfahrt – als mein Mann sagte: „Mach doch mal auf, ich will den Koffer reinlegen.“
„Ich hab den Schlüssel nicht. Du hast ihn!“ – „Nein, ich hab ihn dir gestern gegeben.“
Kurzes Schweigen. Dann tasteten wir hektisch alle Taschen ab: Winterjacken, Hosentaschen, Koffer. Nichts.
„Ist er vielleicht in einem der Koffer in einer Hosentasche?“ Wir trugen die Koffer wieder rein und durchwühlten die Taschen. Ergebnis: kein Schlüssel. Wir gingen mit den Kindern noch mal raus zum Auto und überlegten. „Hattest du den Schlüssel gestern beim Rodeln dabei?“ „Oh nein, das kann natürlich sein, dass er beim Müsliriegel rausholen verloren gegangen ist.“ „Nein, du hast den Müsli Riegel doch erst hier auf dem Parkplatz aus der Tasche geholt.“
Die Kinder spielten indes fröhlich im Schnee und kletterten auf den großen aufgeschütteten Schneeberg. Unsere Blicke trafen sich wieder mit vor Schreck geweiteten Augen aus einer Mischung aus 100 % Erkenntnis und 100 % Panik. 3 Stunden später hatten wir den Berg mit zwei Schneeschaufeln einmal an einem neuen Ort aufgeschippt. Das Ziel fest vor Augen, immer mit der Vision, dass einem von uns sofort ein Autoschlüssel entgegenblitzt.
Aber die Ausbeute beschränkte sich auf einem Skihandschuh und eine Skilift-Karte. Achso ja, und natürlich, ich voller Tränen der Wut, gegenseitige Beschimpfungen, geschwängert von haltlosen Lösungsansätzen und mittlerweile einem Kind, dass sich quengelnd auf den notwendigen Mittagsschlaf vorbereitete.
Am Ende war es ein Glücksgriff
Wir beschlossen, aus Gründen eine Verlängerung des Checkouts zu beantragen, um das Kind wenigstens eine halbe Stunde schlafen zu lassen. Und während ich es für den Mittagsschlaf bereit machte, stieß mein Mann beim erneuten Prüfen des Koffers auf etwas Hartes. Es war der Autoschlüssel, der sich in einer Hosentasche ganz unten im Koffer versteckt hatte. Keine Worte, nur Schweigen. Wir saßen wenig später schweigend im Auto, den Blick stur auf die Autobahn gerichtet.
Zurück in die Gegenwart
Gestern stand ich wieder da – mein Koffer war schon ordentlich gepackt, mein Schlüssel war weg. Die Panik kroch hoch, die Schweißperlen liefen, und mein innerer Kritiker flüsterte: „Yvonne, du bist echt ein Idiot!“
Da fiel mir plötzlich ein, dass ich mir mal vorgenommen hatte, den Schlüssel (auch wenn es eine komische Beule gibt) in meine rechte vordere Jeanstasche zu stecken. Da fällt er nicht so leicht raus. ‚Okay, bevor du jetzt deinen Mann anrufst und ihm erklärst, dass er 5 Stunden durch die Gegend fahren kann, um dir den Ersatzschlüssel zu bringen, versuchst du noch diese eine Möglichkeit‘.
Ich öffnete den Koffer wieder und holte die Hose von gestern raus. Ich hielt die Luft an und tastete die Taschen von außen ab – doch sie war leer! Okay, keine Panik. Manchmal verkriecht sich so ein Schlüssel und will nicht gefunden werden. Und das war es dann auch. Ich griff in die vordere rechte Tasche – und tatsächlich hatte sich der Schlüssel in der hintersten Ecke der Hosentasche verklemmt.
Fazit: Kleine Probleme, große Wirkung
Ich weiß, im großen Ganzen ist das eine Banalität. Es gibt viel größere Probleme auf der Welt. Aber in diesem Moment, zwischen „Wo ist der Schlüssel?“ und „Da ist er ja!“, gibt es für mich nur dieses eine Problem. Yvonne, merke dir also: Manchmal lohnt es sich, auf die kleinen Dinge im Leben zu achten – zumindest darauf, wo du deinen Autoschlüssel hinsteckst!
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Yvonne de Bark ist studierte Schauspielerin und Top-Expertin zum Thema Körpersprache und Wirkung
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